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Selbst die aktuelle Revision der Lutherbibel von 1984 konserviert die Textgestalt der alten Vulgata „Et pax Dei … custodiat corda vestra“ (bewahre eure Herzen), während die Nova Vulgata nach dem griechischen Urtext korrigiert: „… custodiet corda vestra“ (wird eure Herzen bewahren). Die maßgebliche wissenschaftliche Textausgabe des Neuen Testaments, der Nestle-Aland, enthält einen unter Berücksichtigung dieser Papyrusfragmente erstellten Mischtext, der so von keiner einzigen alten Handschrift bezeugt wird, jedoch mit größter Wahrscheinlichkeit den Urtext wiedergibt. In den Jahren 1861 und 1863 wurden daher Grundsätze für die Feststellung eines einheitlichen Bibeltextes vereinbart und zehn Theologen mit der Revision des Neuen Testaments beauftragt. 1867 wurde probeweise ein Neues Testament herausgegeben; das Neue Testament war 1870 endgültig fertiggestellt. Schaut man jedoch auf das dann in Wittenberg in Angriff genommene Alte Testament, so stellt sich die Lutherbibel auch als Gemeinschaftswerk dar; Luthers Sprachkompetenz war im Griechischen höher als im Hebräischen. Es ging dabei auch um die Rechtschreibung: Da die Bibel nach Luthers Übersetzung als Schulbuch diente, sollte der Schüler in ihr nichts lesen, was der Lehrer ihm beim Diktat als Fehler anstreichen würde. Es wird in der evangelischen Überlieferung sehr stark herausgestellt, dass Luther sich in diesen Wochen von der traditionellen lateinischen Vulgata radikal ab- und dem griechischen Urtext zugewandt habe. Diese wissenschaftliche Textausgabe ist die Grundlage der wichtigen modernen Bibelübersetzungen, sowohl der Einheitsübersetzung als auch der Gute Nachricht Bibel, und liegt auch allen Revisionsstufen der Lutherübersetzungen nach 1912 zugrunde. Textus Receptus, die seit der byzantinischen Zeit vereinheitlichte und weit verbreitete, schließlich von Erasmus von Rotterdam in Druck gegebene Textgestalt des Neuen Testaments (speziell die zweite Ausgabe des Novum Instrumentum omne). Die sog. LB) ist eine Übersetzung des Alten und Neuen Testaments der Bibel aus der althebräischen, der aramäischen bzw. der altgriechischen Sprache in die deutsche Sprache (Frühneuhochdeutsch). Im September 1522 war eine erste Auflage des Neuen Testamentes fertig (daher auch die Bezeichnung Septembertestament), 1534 eine vollständige Bibel. So heißt es in Phil 4,7: „Vnd der friede Gottes / welcher höher ist / denn alle vernunfft / beware ewre hertzen vnd sinne in Christo Jhesu. “ Dieser sogenannte Kanzelsegen ist für die evangelische Liturgie besonders wichtig. Jahrhundertelang wurde die Bibel von den Druckern und Bibelgesellschaften nach eigenem Gutdünken modernisiert, so dass es Ende des 19. Die Übersetzung wurde von Martin Luther unter Mitarbeit weiterer Theologen (insbesondere Philipp Melanchthons) angefertigt. Das in kurzer Zeit und in einer persönlich hoch belastenden Situation von Luther übersetzte „Septembertestament“ ist zwar die eigene Leistung des Reformators. Textkritik sammelt und bewertet demgegenüber die vielen Papyrusfragmente aus älterer Zeit, die zum Teil einen anderen Text bieten. Dennoch ist der Einfluss der Vulgata stark spürbar in Luthers Neuem Testament.