Man mag schon eine gewisse passiv-aggressive Verhaltensweise dahinter vermuten, eine solche App einem zahlenden Publikum zuzumuten.
Der Aufbau ist schlicht grauenhaft: Wenn man die Ausgaben browsen möchte, ist die Hälfte des Bildschirms erst einmal mit einer Menüführung zugekleistet, die, entgegen dem Wunsch der Menü-Führung zu allem taugt, aber nicht dazu.
Denn wer sich nur einzelne Ausgaben kauft, der kann zwar seine Einkäufe wiederherstellen (Danke an Apple), aber der muss auswendig wissen, WELCHE Magazine er nun gekauft hat. Einen Überblick gibt es für die Einkäufe natürlich nicht. (Man kann natürlich auch nach der Rechnung suchen, auf der dann kryptisch Compact 96) steht, da muss man dann erst mal verstehen, dass es sich um Psychologie Heute - Compact handelt.
Auch gekaufte Magazine werden gern zum Wiederkauf angeboten (glücklicherweise verhindert Apple den Doppelkauf), man mag den Programmieren oder dem Verlag hier entweder bösen Willen oder Unfähigkeit unterstellen - beides gebührt sich nicht.
Dass es eine App nicht schafft, den Leseverlauf über mehrere Devices zu verfolgen ist ebenfalls eine beeindruckende Verweigerung gegenüber moderner Technologien.
Wenn Verlage überleben wollen, müssen sie dem Kunden und der Konkurrenz technologisch entgegenkommen. Ansonsten gibt es auch hervorragende amerikanische und englische Zeitschriften, die man ebenfalls abonnieren kann.
Ich habe mich aufgrund der miserablen App gegen ein Digitalabo und für ein Zeitschriftenabo entschieden: Der Vorteil ist einfach: Ich kann es auch noch anderen verschenken, wenn ich es gelesen habe. Das ist dann meine passiv-aggressive Reaktion auf eine miserabel gestaltete digitale Umsetzung, die 2019 nicht auf der Höhe der Zeit ist.
Drei Sterne für eine App sprechen für sich. Aber ich bewerte hier PsychologieHeute und nicht den Inhalt, den muss man nämlich separat erwerben.