Zusammengefasst bin ich von NaziCrimesAtlas inhaltlich und technisch enttäuscht - das finde ich gerade vor dem so wichtigen Thema extrem schade.
Die technisch Kritik: NaziCrimesAtlas ist nicht intuitiv (z.B. in der Menüführung), Übergänge zwischen den Menüs sind klebrig, ich bekommen ständig Fehlermeldungen und ich schaffe es NaziCrimesAtlas reproduzierbar in einen Zustand zu bekommen, in dem nichts mehr lädt oder das falsche lädt. Da ist weder ordentlich gearbeitet worden, noch irgendwas vernünftig getestet. Alles fühlt sich endlos schwer zu bedienen an. Die Karte ist mir völlig unerklärlicherweise in einer perspektivischen Schrägdarstellung, wie man es zur Navigation verwendet. Das macht es viel schwerer zu navigieren. Über Ingolstadt sehe ich ganz viele Ortsnamen und Markierungen für Pogrome, aber nicht den Namen der Stadt. Für Menschen ohne Ortskenntnis ist das völlig unbrauchbar.
Die Schriftgröße ist einstellbar - die Einstellung hat allerdings keinerlei Effekt. Abgesehen davon könnte man sich ja an den Systemeinstellungen orientieren.
Inhaltlich bietet NaziCrimesAtlas drei Karten, von denen ich zwei besser auf Google suche - ich bin mir nicht sicher, wie man ernsthaft eine Karte mit Konzentrationslagern ohne die außerhalb Deutschlands zur Verfügung stellen kann. Zumal das eine endliche Liste wäre - die Standorte holt sich jeder Zehntklässler verlässlicher im Netz.
Die Liste der Pogrome ist da schon umfangreicher. Die Inhalte sind aber entweder nicht oder schlecht aufbereitet. In München gibt es einige Einträge, die in der Liste mit einem unscharfen Platzhalterbild versehen sind (das ich mir zu allem Überfluss im Vollbild darstellen kann). Es gibt Pins in verschiedenen Farben, die Bedeutung dieser ist mir allerdings nicht klar.
Manchmal steht dort nur, dass es Ausschreitungen gegen Juden gegeben hat. Das kann viel bedeuten und hilft zum Verständnis nicht weiter. In anderen Einträgen steht, dass die Täter gestorben sind. Auch das hilft nicht wirklich weiter.
Ich hoffe, dass hier noch deutlich nachgelegt wird. Technisch als auch inhaltlich. Das Thema ist zu wichtig, als es so zu präsentieren.