Ich bin für diese App in München gefahren.
Um anzufangen, muss man 1. einen Führerschein haben (man ist also nicht einmal vollkommen unqualifiziert) und 2. ein Gewerbe anmelden (ca. 25€ Kosten). Wenn man nun also fährt, verdient man erstmal 9-10€ pro Stunde, was angesichts der hohen Flexibilität und nicht vorhandenen Verpflichtungen in Ordnung ist, allerdings könnte es anhand der Qualifizierung durch einen Führerschein dann doch ein bisschen mehr sein (im Supermarkt verdient man als ungelernte Aushilfe besser). Der eigentliche Haken kommt aber im Kleingedruckten: Bei einem selbstverschuldeten Unfall hat man 350€ Selbstbeteiligung. D.h. wenn man beim Parken mal anstößt o.ä. muss man gleich 350€ (35h Arbeit) zahlen. Bei jedem vernünftigen „Arbeitgeber“ übernimmt dieser vollständig die Kosten für deine Fehler, wie z.B. einen Unfall zu bauen.
Bei Verkehrsverstößen muss man dann zusätzlich zur behördlichen Geldstrafe noch jeweils eine Bearbeitungsgebühr seitens diese App von 20€ bezahlen! Als wenn der Strafzettel beim „Arbeiten“ nicht schon ärgerlich genug wäre. 20€ sind immerhin 2h Arbeit! Und sei dir sicher: wenn du viel umparkst, ist ein Verkehrsverstoß einfach wahrscheinlich, da man gerne mal in der Stadt ein Schild übersieht.
Bzgl. des Stundenlohns ist noch anzumerken, dass man ja irgendwie aus den „Hot-Zones“, in denen man die Fahrzeuge abstellt, zum nächsten Fahrzeug kommen muss. Man ist dann auf den ÖPNV angewiesen, wo die Tickets ja auch nicht gerade billig sind, da meistens Strecken von mehreren Kilometern zurückzulegen sind.
Zu guter letzt muss man dann noch, da man ja Unternehmer ist, eine Steuererklärung abgeben und hierbei auf seine Erträge noch Steuer nachzahlen. D.h. der Stundenlohn reduziert sich weiter.
Von einem Versicherungsschutz während der Arbeit will ich gar nicht erst anfangen…
Alles im Allem muss ich also sagen:
Auf gar keinen Fall damit anfangen!!!